Vergiss NED! rehab den Standard Dianetik Redeablauf

Es haben sich im Dianetik-Redeablauf einige Fehler eingeschlichen, die Dianetik zum Scheitern bringt. Zweck dieses FSBs ist es, diese Fehler zu beseitigen und Dianetik wieder zur ursprünglichen Power zurück zu verhelfen, so wie Ron sie uns gegeben hat. Wie aus den oben genannten Referenzen ersichtlich wird, handelt es sich nicht um LRH-Referenzen, sondern um Staffwork: ein BTB aus 1969 und seine Verschlimmbesserung 1978, ein scheinbares HCOB 1)HCOB 26 JUNE 1978RA Issue II REVISED 4 SEPT 1978 RE-REVISED 15 SEPT 1978 ROUTINE 3RA – ENGRAM RUNNING BY CHAINS und BTB 6 MAY 1969RA Issue II ROUTINE 3R – ENGRAM RUNNING BY CHAINS.

Ron warnt immer wieder vor Routinemäßigen Verfahren

Der Hauptfehler besteht darin, dass überhaupt ein so differenzierter Redeablauf und ein Schema fürs Engrammlaufen in Ketten gemacht wurde:

Ich bin über die ständige Bitte um eine rein mechanische Reihe von Anweisungen zum Engrammauditieren sehr ungehalten geworden. Das Verlangen nach solchen Anweisungen ist ein Beweis für das mangelnde Wissen des Auditors über die Mechanismen der Zeitspur und das Verhalten des PCs während einer Session, in der Engramme auditiert werden.

Um Engramme auditieren zu können, muss ein Auditor die grundlegenden Gesetze und Mechanismen der Zeitspur beherrschen. Es gibt kein rein mechanisches Verfahren, und es wird auch niemals eines geben, mit dem die Auditoren bei allen Fällen erfolgreich sein werden, ohne darüber Bescheid zu wissen, was eine Zeitspur ist.

Es gibt keinen Ersatz dafür, zu wissen, was Engramme sind und wie sie sich verhalten. Wenn Sie das wissen, können Sie Engramme auditieren. Wenn Sie das nicht wissen, gibt es nichts, was ein solches Wissen ersetzen wird. Sie müssen das Verhalten von Engrammen und die Daten darüber kennen. Es gibt keinen bequemen Weg, der ohne dieses Wissen auskommt. Wenn Sie alles über Engramme wissen, können Sie sie auditieren. Wenn nicht, dann werden Sie ungeachtet der zur Verwendung gegebenen Anweisungen ein heilloses Durcheinander anrichten. [HCOB 15. MAI 1963 DIE ZEITSPUR UND ENGRAMM-AUDITIEREN IN KETTEN – BULLETIN 1]

„Es ist unglaublich, wie Studierende nach dem „exakten Wortlaut“ verlangen, der als Ersatz für wirkliches Verstehen dessen angewandt werden soll, was sie beim Auditing tun.

Wenn ein Studierender von dem, was er tut, keine Ahnung hat, werden tausend Fehler auftauchen, von denen jeder eine besondere Anweisung braucht (denkt der Supervisor). Nach einer Weile erhalten Sie Kursunterlagen, die eine Tonne wiegen2)Das ursprüngliche HSDC-Checksheet vom Dez 1969 hatte nur 6 Seiten Umfang. Das NED-Checksheet von 1978 hat 12 Seiten. Die RON’S Org Bern propagiert ein NED/HSDC-Checksheet mit 18 Seiten!, und das alles weil der Studierende schon die grundlegenden Definitionen nicht verstanden hatte. …

Das ist keine Einladung, vom Verfahren abzuweichen. Es ist eine Einladung, das Verfahren als eine Aktion zu sehen, sehr präzise, das verstanden und durchgeführt werden kann und kein mechanischer Gesang ist. –

Ich bin sicher, dass einige Studierende Ex-Mediziner sind, die ihre Sprüche mit genau formulierten Gesängen vorbrachten. Es wird Zeit, dass sie das Brauen in dem Fass verstehen!

Das ist das Verfahren – geben Sie keinen Befehlsreim!“ [HCO B 28. 5. 1969 WIE MAN NICHT AUSLÖSCHT]

In diesem HCOB gibt Ron Beispiele dafür, warum ein routinemäßiger Ablauf bei besonderen Fällen scheitern muss.

Ein weiteres Gegenargument gegen einen festen Redeablauf gibt Ron im HCOB 27. Jan 1974 DIANETIK – R3R-ANWEISUNGEN HABEN HINTERGRUNDDATEN:

Wenn der Preclear jedes mal mit denselben Worten wiederer­zählt, so spielt er mit Sicherheit eine Gedächtnisaufzeichnung von dem, was er Ihnen vorher schon erzählt hat, wie ein Tonband ab. In diesem Fall muss er sofort zu dem eigentlichen Engramm zurückge­schickt werden, und dessen Somatiken müssen restimuliert werden. Es wird dann festzustellen sein, dass er seinen Bericht etwas ändert. Er muss immer wieder zum bewussten Erleben der Somatiken zurückge­schickt werden, bis diese voll entwickelt sind, sich dann abzu­schwächen beginnen und schliesslich verschwunden sind.” Dies macht natürlich den Gebrauch eines vollständig mechanischen Systems völ­lig wertlos und erfordert ein Verständnis dessen, was mit dem PC, der Bank usw. geschieht.

Unnötig zu sagen, dass dieser Praktikant viele Veränderungen durch­machte, sich nun in Kommunikation mit seinen PCs fühlt und nicht in irgendeinem mechanischen Verfahren feststeckt, das in Wirklichkeit die echten Gewinne verhindert, die man vom Engramm-Auditing der Dianetik erhalten kann.

Es schien nur so, dass Ron sich schließlich dazu hat breitschlagen lassen, einen Redeablauf zu akzeptieren, aber tatsächlich ist die Referenz von 1969 dazu gar nicht von ihm und wurde sogar 1974 ausdrücklich zu einem BTB zurückgestuft. Seit 1978 wird diese wieder als HCOB behauptet und als Resultat erhalten wir, dass immer weniger ausgebildete Auditoren Dianetik auditieren. Sie haben Verluste mit Dianetik und schrecken immer mehr davor zurück.

Da aber nun heute die Auditorenausbildung überall auf diesen Redeablauf zurückgreift, und eine Radikalkritik dieser Art kaum auf fruchtbaren Boden stößt, mache ich mich daran, zumindest die Fehler dieses Schemas aufzuzeigen, damit Anfänger eine Basis haben, wo sie beginnen können. Fortgeschrittene Auditoren sollten sich jedoch Ron’s Warnungen vor „route processes“ zu Herzen nehmen und sich von diesem Schema wieder lösen. Es gibt für ein volles Verständnis von Dianetik keinen Ersatz.

Die Geschichte des HCOBs Engrammlaufen in Ketten

Das ursprüngliche HCOB von Ron mit einem groben Konzept des Ablaufs ist zwar noch in den alten und neuen roten Volumes zu finden, aber ist heute weder in der CoS noch in der FZ auf Kursen zu finden und daher praktisch verloren:

  • HCO B 24. Juni 1963 Routine 3 Engrammlaufen in Ketten Bulletin 3

Hier gab Ron die Anweisungen 1 bis 9, wie sie ganz ähnlich heute noch verwendet werden.

Interessant ist hier, wie lange ein Engramm wiederholt zu laufen ist, bevor man E/S geht:

“Continue to do so until pc either

(a) Spots an earlier incident or

(b) Gets no change on a run through the incident from the run just before.”

  • HCOB 27 APR 1969 R-3-R Restated – Commands on second Run on an Incident

Hier werden die Anweisungen ABC etabliert.

Zum E/S-Kriterium schreibt Ron:

“After the second time through, find out if it is erasing or going more solid. If it is erasing go through it a third time, etc until it is erased. Erasure is usually accompanied by a Floating Needle and a cognition immediately afterwards.”

  • HCOB 6. Mai 1969 II Routine 3 Revidiert Engrammlaufen in Ketten

Die ersten beiden LRH-HCOBs wurde durch dies „HCOB“ ersetzt, das sich später als BTB herausstellte, denn es wurde ohne LRH-Genehmigung von Brian Livingston herausgegeben. Es kombinierte das Original HCOB von 1963 mit dem HCO B 27. April 1969 „R3-R Restated“:

Da dabei durch die Löschung der größte Teil des 1963er-HCOBs verloren ging – was beispielsweise die folgenden interessanten Themen umfasst – möchte ich empfehlen, dieses HCO B 24. Juni 1963 Routine 3 Engrammlaufen in Ketten Bulletin 3 wieder ins Studium einzufügen:

  • Beispiele von invalidierenden Nachfragen.

  • Hinweise zum Datieren von Geschehnissen.

  • Aufruf zur Minimierung der Meterabhängigkeit des PCs.

  • Hinweise zur Handhabung von Session ARC-Xs und MWHs.

  • Auflistung weiterer Fehler der alten Dianetik gegenüber der Standard-Dianetik.

  • Voraussetzung von Dianetik für das Erreichen von vollem OT

  • Die sechs Ursachen für Versagen im Dianetik-Auditing

  • Vor Dianetik sollten R&W, CCHs, repetitive Prozesse gelaufen werden.

  • Sogar ein Schwarze-Fünf-PC kann jetzt auf Dianetik auditiert werden.

  • Wenn der PC von sich aus ein Früher-Ähnliches originiert, dann greift man das auf.

  • Ausdrückliche Aufhebung der früheren Anweisung am Sessionende: „komm in PT“

  • Hinweis, dass man in der Folgesitzung mit Schritt Nr 5. beginnt, wenn die Engrammkette noch nicht völlig ausgelöscht war.

  • Verbot von Mid-Ruds und MWH-Fragen innerhalb der Dianetiksession, wenn Schwierigkeiten auftauchen.

  • Wechsel zu Sonderverfahren R3-N und R3-M2, wenn PC in Ziele-Engramme (z.B. Helatrobus-Implant) gerät.

  • Hinweise über die Länge des Tracks und wo man mit Basics der Kette rechnen kann.

Diese stark verändernde Ausgabe wurde 1974 zum BTB umbenannt, um deutlich zu machen, dass es nicht von LRH ist:

  • BTB 6. Mai 1969R II Routine 3 Revidiert Engrammlaufen in Ketten

Hier wurden alle wirklichen LRH-Zitate als solche gekennzeichnet. Ungerechtfertigte Zusätze und Fehler wurden entfernt. Darüber hinaus wurden die Befehle revidiert und für 4 Flows ausgearbeitet. Bis auf den im folgenden besprochenen Abschnitt „Auslöschung oder Fester-Werden“ scheint mir diese Referenz eine Verbesserung gegenüber dem Vorläufer „HCO B“ vom 6. Mai 1969 zu sein.

Wann genau geht man Früher-Ähnlich?

Nachdem der PC das Geschehnis zum 2. Mal durchlaufen ist, soll der PC gefragt werden: „Verlöscht das Geschehnis oder wird es fester?“. Das halte ich für einen grundfalschen Ansatz die folgende Original-Anweisung von Ron zu realisieren, denn es orientiert den PC auf die gegenwärtige Session und reisst ihn aus dem Engramm heraus:

Nach dem zweiten Mal durch, finde heraus, ob es auslöscht oder fester wird.“ Dies muß der Auditor im vollen Konzept verstehen, dann ist er auch in der Lage es anzuwenden. Ich verwende dafür die folgende formale Methode, mit der ich sehr erfolgreich Dianetik in Ketten auditiere und daher jedem zur Nachahmung empfehlen kann3)Das ist meine persönliche erfolgreiche Methode, man kann auch einfach dann früher-ähnlich gehen, wenn der TA zu hoch wird: über 4.0. Gegebenenfalls muss dieser Wert individuell beim PC angepasst werden: für manche PCs ist 4.0 nicht sonderlich hoch und die Geschehnisse noch nicht so fest, da muss man einen höheren Wert festlegen. Andere haben üblicherweise einen Wert nahe 2.0 wenn sie nicht eingekeyt sind, dann kann 3.5 schon recht hoch sein.:

Ich notiere nach jedem Durchgang durchs Geschehnis nicht nur den TA, sondern auch die TAA und die Uhrzeit. Dann stelle ich kurz fest, wie viel TAA in wie vielen Minuten aus dem Geschehnis heraus geholt werden. Wenn es z.B. mehr als eine Division TAA in 6 Minuten ist, dann ist es gemäß HCO B 25. Sept. 1963 Adequate Tone Arm Action eine exzellente Arbeit. Also verlöscht das Geschehnis ganz offensichtlich.

Ich verwende zu diesem Zweck eine kleine Tabelle, die ich als FSB 8. 9. 2003 Tabelle der Bewertung der TAA pro Sessionzeit veröffentlicht habe. Hier ein kleiner Auzug für die ersten 6 Minuten:

Minuten

Schädlich

un-
akzeptabel

armseelig

Akzeptabel

Gut

Exzellent

1

bis 0,0

bis 0,1

bis 0,1

bis 0,1

bis 0,2

> 0,2

2

bis 0,1

bis 0,1

bis 0,2

bis 0,3

bis 0,3

> 0,3

3

bis 0,1

bis 0,2

bis 0,3

bis 0,4

bis 0,5

> 0,5

4

bis 0,1

bis 0,3

bis 0,4

bis 0,5

bis 0,7

> 0,7

5

bis 0,2

bis 0,3

bis 0,5

bis 0,7

bis 0,8

> 0,8

6

bis 0,2

bis 0,4

bis 0,6

bis 0,8

bis 1,0

> 1,0

Wenn es dagegen in 6 Minuten weniger als 0,4 TAA gibt, dann muß man entweder Früher-Ähnlich gehen oder es gibt einen anderen Fehler.

2015 habe ich folgende Ausnahme zu dieser TAA-Regel beobachten können: Wenn der PC im Durchgehen stark dramatisiert, also weint, wütet, sich verkrampft, anaten geht, die Tränen rollen etc, dann kann es sein (muss aber nicht), dass die gemessene TAA ausbleibt. Aber die Dramatisation ist so offensichtlich, dass ich in diesem Falle dies als „exzellente TAA“ annehme und den PC weiter durch das gleiche Geschehnis durch schicke, auch wenn die gemessene TAA zu gering erscheint. In späteren Durchgängen versiegt dann die Dramatisation und die exzellente TAA setzte stattdessen ein, was meine Annahme nachträglich bestätigte. Im Zweifel ist man sowieso auf der sichereren Seite, wenn man noch mal durchgeht: Schlimmstenfalls ist es bei Dianetik nur Zeitverschwendung, einmal zu oft durchgegangen zu sein, es wird den PC nicht schädigen. Eher der umgekehrte Fehler kann eine Reparatur nötig machen: Wenn man zu schnell früher ähnlich geht und das Geschehnis zu stark geladen lässt, dann kann die Kette festfahren und nicht zur Auslöschung gelangen. Dann führen die „eingesparten 5 Minuten“ zu einer Stundenlangen Reparatur: „Gut Ding will Weile haben“ ist das passende Geflügelte Wort dazu.

Die 1978 eingeführte Methode, nach der man nur den aktuellen TA mit dem des vorigen Durchlaufs vergleicht und früher-ähnlich geht, sobald er höher ist, halte ich für gefährlich: Denn der TA steigt auch bei einer erfolgreichen Auslöschung während des Durchlaufens eines Geschehnisses. Erst wenn der Auditor den PC bestätigt, kommt der TA wieder herunter. Wenn die Bestätigung flau ist oder zum falschen Zeitpunkt kommt, geht der TA nicht voll herunter. Aber das bedeutet nicht, dass man deswegen früher-ähnlich gehen sollte. Besser als diese schlechte Bestätigung korrigieren zu wollen, ist es, einfach noch mal durch zu gehen und beim nächsten Man besser zu bestätigen. Trotz des gestiegenen TAs. Ebenfalls sind leichte Steigungen von einigen zehntel Abschnitten belanglos und können daher ignoriert werden. Erst wenn der TA deutlich über die normale Clearanzeige des PCs ansteigt und die TAA versiegt wird das Geschehnis fester und löst sich offensichtlich nicht auf. Dies beginnt meist bei einem TA über 4.0. Dann sollte man erfolgreich früher-ähnlich gehen. Man mag einwenden, dass hier verglichen mit der R3RA-Version wesentlich mehr Auditingzeit benötigt wird. Doch das scheint nur so: Tatsächlich braucht man für die Gegenwarts-nahen Geschehnisse mehr Zeit als bei R3RA, doch kann der PC so gut entlastet zügig den Track hinunterschauen und findet schnell das Basic, dass ihm dann realer ist und es leichter konfrontieren kann, als wenn man die Gegenwarts-nahen Geschehnisse zu stark geladen gelassen hat.

Dieses BTB wurde dann erneut revidiert:

  • BTB 6. Mai 1969RA II Routine 3 Revidiert Engrammlaufen in Ketten,
    rerevidiert am 7. Okt 1977

In dieser Revision heißt es unter dem Titel: „(Only change is page 5, Flow 2 commands where „you“ is changed to „your“ and Flow 3 commands where the item is made plural.)“: D.h. die Änderungen sind diesmal minimal. Um präzise zu sein, habe ich leider kein Exemplar des BTB 6. Mai 1969R von 1974 für diese Analyse vorliegen gehabt, sondern nur eine RA-Version von 1977 und bin davon ausgegangen, dass die eben zitierten Veränderungen wirklich die einzigen sind.

Ein dreiviertel Jahr später, als Ron schon lange die Kontrolle über die Herausgaben verloren hatte, kam die folgende Änderung heraus, die einen Monat später schon wieder aufgehoben sein wird:

  • HCO B 26. Mai 78 II Routine 3R Revidiert Engrammlaufen in Ketten

Diese findet sich schon gar nicht mehr in den Roten Volumes und man kann nur spekulieren, was darin wohl enthalten sein mag. Dann einen Monat später:

  • HCO B 26. Juni 78R II Routine 3RA Engrammlaufen in Ketten

Diese liegt mir nur in der folgenden Form vor, die am 15. Sept. 78 schon wieder zum zweiten Mal revidiert wurde:

  • HCO B 26. Juni 78RA II Routine 3RA Engrammlaufen in Ketten

Allein diese vielen Revisionen sprechen schon Bände, denn Ron hat so nicht gearbeitet: Dies ist Staffwork und viele Köche haben da am Brei mitgemischt. David Mayo und seine RTRC-Crew.

Da dieser Text völlig überarbeitet wurde, um so ziemlich alles unterzubringen, habe ich es aufgegeben, alle Unterschiede zu den Vorläufern dokumentieren zu wollen. Stattdessen zeige ich nur die Wesensunterschiede im Redeablauf zum BTB von 1977 auf:

Im Schritt EINS wird der klarformulierte Motivatorflow in der Formulierung aufgegeben. Es hiess in der Vorgängerversion „Locate an incident of another causing you _____“ — jetzt dagegen: „Locate an incident when you had _______“. In vielen Fällen laufen PCs dann Flow 0-Geschehnisse und das kollidiert dann erst später, wenn man zu Flow 0 kommt und merkt, dass man diese Geschehnisse schon gelaufen hatte. Verschlechterung!

In Schritt ZWEI und VIER wird ausdrücklich verboten, mit dem E-Meter zu datieren. Warum denn nicht, wenn es nötig ist einem unschlüssigen oder gar verwirrten PC behilflich zu sein? Verschlechterung! – Natürlich sollte man andererseits auch nicht routinemäßige das Wann und die Dauer assessieren, um keine Meterabhängigkeit zu erschaffen. Aber dieses Verbot ist hier genauso schlecht wie ein Gebot.

Schritt FÜNF: bei der Anweisung wurde der zweite Halbsatz ergänzt: „Gehe zum Beginn des Geschehnisses und sage mir, wenn Du dort bist.“ Vorher gab es stattdessen die Anweisung: „Warte bis das Meter reagiert.“ Das halte ich für wesentlich praktikabler, ein Kommzyklus weniger. Verschlechterung! Denn in der Regel macht der PC es prompt und man sieht es am Meter und kann fortfahren, ohne auf das „ok“ des PCs zu warten oder es anfordern zu müssen.

Ganz schlimm ist die folgende Ergänzung nach Schritt NEUN:

Wenn der TA (von seiner Position bei Schritt 1) gestiegen ist, fragt der Auditor sofort nach einem früheren Geschehnis (Schritt G). Gibt es kein früheres Geschehnis, fragt er nach einem früheren Beginn des Geschehnisses (Schritt H).

Wenn der TA gleich blieb oder gesunken ist, schickt er den PC noch einmal durch das Geschehnis (Schritt A).

Dies verstößt gegen viele Referenzen, wo Ron betont, dass man zumindest zweimal durch ein Geschehnis durchgehen sollte, weil es sonst zu stark geladen gelassen wird. An dieser Stelle gehört in keinem Fall eine Entscheidung früher-ähnlich zu gehen, man läuft zumindest noch ABC durch!

“A stuck TA is always caused by running the pc above the pc’s tolerance of

charge. You can stop any TA by ramming the pc into incident after incident without cleaning them up.” [HCOB 20 AUGUST 1963 R3R-R3N — THE PRECLEAR’S POSTULATES]

„THROUGH ONLY ONCE

A pc not put through each incident on a chain twice before going earlier could get into grinding. The pc who is run through each incident once only before being sent earlier will certainly fail to get off enough charge to get earlier.“ [HCO B 1. MAY 1969 GRINDING OUT ENGRAMS]

Wie in der Version von 1977 schon angedeutet, kann man Schritt A und B praktisch in einem Satz sagen. Daher wurden diese beiden Schritte 1978 in Schritt A zusammengefasst. Aber eine gewisse Pause sollte man schon einlegen und deutlich machen, dass es sich um zwei Anweisungen handelt, selbst wenn die erste allein noch keine Antwort vom PC erwartet. Ich denke, es ist besser bei der früheren Version zu bleiben.

Aus Schritt C. „Scan through to the end of the incident.“ wurde B: „Move through to the end of that incident.“ was ich für richtiger halte. Diese Veränderung basiert auf dem HCOB 26. Mai 1978 I Dianetics: Urgent Command Change.

Dann wurde die Entscheidung, ob man früher-ähnlich geht oder nicht zu einem weiteren nummerierten Schritt des Redeablaufs gemacht: Schritt Ca. Gegen die Nummerierung habe ich nichts, jedoch gegen das zu simple Kriterium eines gestiegenen Tonarms.

Angesichts der Tatsache, dass die neuen Mark VII Meter den Tonarm digital mit zwei Stellen hinter dem Komma anzeigen, kann man gewiss sein, dass ein braver Auditor in der Kirche früher-ähnlich geht, sowie der TA auch nur ein hundertstel Division gestiegen ist. Das ist natürlich genauso absurd, wie wenn ein Sportlehrer empfiehlt, beim Jogging nur ebene Strecken zu wählen, jede Steigung zu vermeiden und man gemäß diesem Rat versucht, mittels einer Laser unterstützten Wasserwaage eine Joggingstrecke zu finden.

Ron sagt zum Thema früher-ähnlich im HCOB 28 MAY 1969 WIE MAN NICHT AUSLÖSCHT u.a.:

Es gibt zwei Extreme, in die ein Dianetic-Studierender beim Thema Auslöschung verfallen kann.

A. Er kann schmirgeln und schmirgeln und schmirgeln (grind) (ABCD, ABCD, ABCD, ABCD immer weiter), und der TA geht hoch und höher, und er sagt dem PC nicht ein einziges Mal, dass er früher gehen solle.

  1. Er kann beobachten, wie der TA zwischen 2 und 3 herunterkommt und beim letzten gelaufenen Ereignis ‘loose’ (frei) wird, fragt den PC „wird es fester oder verlöscht es?“, mag eine unbestimmte Antwort erhalten und den PC früher schicken. Er kann fortfahren, den PC immer früher und früher auf eine andere Kette zu schicken, ohne jemals zu bemerken, dass er die erste Kette beendet hatte.

Dies sind die beiden Extremfälle. Im Falle A ist es aus dem Ansteigen des TA OFFENSICHTLICH, dass die Kette ein früheres Geschehnis hat.

Im Fall B zwingt der Auditor den PC früher zu gehen, wenn er dies nicht tun sollte.

Aus seiner Formulierung „und der TA geht hoch und höher“ kann man kaum schließen, dass jede Erhöhung (und sei es auch nur um wenige 1/10 Div) ein früher-ähnlich einleiten soll.

In der Kirche wird heute statt dem einen Extrem „Schmirgeln“ das zweite Extrem verlangt: früher-ähnlich, früher-ähnlich, früher-ähnlich bei jedem kleinen Anlass. Das verstösst eklatant gegen die Auditingregel: Wenn der Tonarm sich bewegt, verändere nichts.

Wenn man den TA als früher-ähnlich-Kriterium nehmen wollte (und nicht den TAA, wie in meinen Empfehlungen weiter vorne), dann müsste man auch etwas über die Höhe des TA dabei sagen. Ein TA, der kaum höher als der übliche Clear-Read des PCs ist, dürfte demnach nicht zum früher-ähnlich-Kriterium werden. Eher schon, wenn er um etwa einen ganzen Abschnitt gestiegen ist.

Das folgende Zitat scheint das Übernahmeteam auf die Idee gebracht zu haben, wie die Standard-Dianetik zu NED verändert werden muss, wenn man es zerstören möchte:

“Das ist das Geheimnis der Amnesie:

Restimuliere genügend Ladung auf dem frühen Track und entlaste sie nicht und das Wesen wird eine Amnesie des Wholetracks entwickeln.

Wenn Du mit dem frühen Track herumpfuscht und die Geschehnisse nur teilweise entlädst, jedes Mal zu etwas neuem wechselst, darin versagst eine Serie von GPMs vollständig zu laufen, wenn Du darauf triffst, dann wird nach einer Weile dem PC der Wholetrack unreal. Dann wird er ausblenden und verschwinden und es bleiben nur noch diese Zwischen-den-Leben-Implants, mit denen man arbeiten kann. Und wenn Du darauf auch noch versagst, werden die Bilder des PCs verschwinden. Das Gefahrensignal ist abnehmende TA-Aktion.” [HCOB 24. AUG 1963 ROUTINE 3N – SCIENTOLOGY FOUR – THE TRAIN GPMs – THE MARKAB BETWEEN LIVES IMPLANTS]

Denn wenn man genügend NED erhält, endet man mit einer Wholetrack-Amnesie!

Dann kommt in der 1978er Revision die Schritte DEF und diese drei Anweisungen sind völlig überflüssig, denn sie entsprechen inhaltlich völlig ABC, mit geringfügigen, bedeutungslosen Änderungen in der Wortwahl. Das macht das Lernen des Redeablaufs nur noch schwieriger.

Ähnlich ist auch Schritt Fa identisch mit Schritt Ca und nicht nur falsch, sondern auch überflüssig, wenn er richtig wäre.

Gegen die ausformulierten Schritte G, H und EYE habe ich nichts einzuwenden, ausser, dass es bei EYE (zu Deutsch „Auge“) oft bei Nicht-Engländern/Nicht-Amis ein Mißverständnis gibt, warum es EYE und nicht I heißt. Dazu muß man sich vor Augen halten, dass EYE und der Buchstabe I im Englischen gleich ausgesprochen wird. Gemeint ist der Buchstabe I, doch schreibt man in der Admin EYE, um es von der 1 (Schritt 1-9) deutlich zu unterscheiden.

Wobei in der Praxis kaum eine Irritation vorkommen kann, da die beiden Schritte im Kontext nicht austauschbar sind: Nach Schritt G kommt immer EINS oder H und nach H immer EYE oder D.

Zusammenfassung

Das HCO B 24. Juni 1963 Routine 3 Engrammlaufen in Ketten Bulletin 3 sollte ins Dianetik-Checksheet aufgenommen werden und seinen wichtigen Platz in der Ausbildung erhalten.

Im Checksheet sollte statt der 1978er Version das BTB 6. May 1969RA II vom 7. Okt. 1977 verwendet werden, da das den Redeablauf korrekt erläutert und als BTB auch deutlich macht, dass dieser ganze Ansatz eh nicht von Ron ist und kein Dogma darstellt.

Ergänzend schreibe ich das FSB 30. Jan. 05 Ausgabe II Standard-Dianetik-Redeablauf mit einer kurzen Übersicht des Redeablaufes, wie er gemäss den wenigen Verbesserungen aus 1978 und gemäß meinen obigen Ausführungen zu korrigieren ist.

Viel Erfolg mit der Standard-Dianetik!

Andreas Groß
für die
Freien Scientologen

Copyright © 2005, 2015 by Dipl.-Ing. Andreas Groß, Alle Rechte vorbehalten.

References   [ + ]

1. HCOB 26 JUNE 1978RA Issue II REVISED 4 SEPT 1978 RE-REVISED 15 SEPT 1978 ROUTINE 3RA - ENGRAM RUNNING BY CHAINS und BTB 6 MAY 1969RA Issue II ROUTINE 3R - ENGRAM RUNNING BY CHAINS
2. Das ursprüngliche HSDC-Checksheet vom Dez 1969 hatte nur 6 Seiten Umfang. Das NED-Checksheet von 1978 hat 12 Seiten. Die RON’S Org Bern propagiert ein NED/HSDC-Checksheet mit 18 Seiten!
3. Das ist meine persönliche erfolgreiche Methode, man kann auch einfach dann früher-ähnlich gehen, wenn der TA zu hoch wird: über 4.0. Gegebenenfalls muss dieser Wert individuell beim PC angepasst werden: für manche PCs ist 4.0 nicht sonderlich hoch und die Geschehnisse noch nicht so fest, da muss man einen höheren Wert festlegen. Andere haben üblicherweise einen Wert nahe 2.0 wenn sie nicht eingekeyt sind, dann kann 3.5 schon recht hoch sein.
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