Hostile-Takeover of Scientology since 1972

TRs weitgehend ausser Gebrauch gebracht

„Die Welt beginnt mit TR0“, titelte Ron die Referenz und betonte die Wichtigkeit des ersten der TRs.

Das TR0 trainiert und erweitert direkt das Konfrontiervermögen, das nicht nur im Auditing erforderlich ist, sondern auch in unterdrückerischen Situationen lebensentscheidend sein kann. Je höher das Konfrontiervermögen, desto geringer die Aberrationen, d.h. mit dem Üben des TR0 kann unmittelbar ein Leben wie ein Clear angenähert werden.

Entsprechend haben die Scientologen der 50er, 60er und 70er die TRs in ihr tägliches Leben fest integriert. Man überwand die Schatten der letzten Nacht durch morgendliches TR0, machte TR0 um sich auf das Auditieren eines PCs vorzubereiten, überwandt eine Restimulation mit TR0 oder erhöhte das Konfrontiervermögen für erwartete kritische Auseinandersetzungen mit dem Chef oder einem Banker oder bei gerichtlichen Streitereien durch vorbereitendes TR0. Wenn die Statistiken im Keller waren oder man sonst einen niedrigen Ethikzustand überwinden wollte, machte man erstmal TR0. Es war ein Allheilmittel, das in jeder Lebenslage hilft. Denn was ist ein OT anderes, als jemand, der alles konfrontieren kann. Und wie kann jemand „alles“ konfrontieren? Indem man in Hinblick auf das „Unkonfrontierbare“ erstmal TR0 macht, notfalls stundenlang. Eine gut investierte Zeit. „Lieber eine Stunde TR0 gemacht, als den ganzen Tag vergeblich geschafft“ war die Erkenntnis, die wirklich jedem Scientologen in Fleisch und But übergegangen war.

Als seit 1973 und verstärkt seit 1978 US-Regierungsstellen die Kontrolle über die Scientology-Tech und die Orgs übernommen hatten, war neben ihrem Hauptziel das Clearing und die OT-Stufen aus dem Verkehr zu ziehen die Sorge, wie man den Scientologen dieses mächtige Werkzeug, die TRs aus den Händen nehmen kann. Das Clearing liess sich noch relativ einfach aus dem Verkehr ziehen: zum Einen durch erhebliches Anziehen der HGC-Preise fürs Auditing und zum Anderen durch Veränderung der Akademie-Checksheets: Vor 1978 musste man auf jedem Level sowohl einen anderen Studenten zumindest durch den gesamten Grad bringen, als auch dass man selbst das EP dieses Grades zu erreichen hatte. Stattdessen braucht man in den revidierten Checksheets nur noch drei gut gemachte Sessions liefern, vom eigenen Auditing ist gar nicht mehr die Rede. Damit war die Basis für Clearing durch Ko-Auditing nahezu gebrochen. In den 90er Jahren gab es in der Hamburg Org (die 1991 gemäss Statistiken zum 3. mal in der Reihe die Nummer 1 Org weltweit wurde und St. Hill Size erreichte) gerade mal ein einziges Ko-Auditing-Team!!!

Aber wie kann man die Scientologen dazu bringen, die tägliche und kostenlose Verwendung der Trainingsübungen 0 bis 4 fallen zu lassen?

Wie auch bei anderen Techniken (z.B. Dianetik) wurde hier der Trick verwendet, die TRs bis zum Erbrechen zu pushen, alle über die Massen dazu zu zwingen, die TRs endlos zu drillen, bis keiner mehr selbstbestimmt dieses geniale Werkzeug verwenden mochte. Es wurde mit den Tech-Filmen Ende der 70iger der Pro-TRs Kurs eingeführt. Während vorher die TRs immer wieder zyklisch durchgegangen wurden: ein paar Stunden TR0, dann TR1, … TR4 und wieder TR0 etc, wurde auf dem ProTR von dieser Vorgabe Rons abgewichen und das TR0 „bis EP“ gedrillt, 60 oder sogar hunderte von Stunden waren keine Seltenheit. Erst dann ging man zum nächsten TR etc, wobei man bei Problemen auf einem höheren TR wieder auf ein tieferes, insbesondere auf TR0 zurück ging. Dies schreibe ich aus meiner Erfahrung aus der Hamburg Org der 80er und 90er, wobei sowohl die HGC-Auditoren als auch die Kursleiter Flag-trainiert sind. Insofern kann man den Bericht durchaus aber auch bedingt verallgemeinern: Denn es mag natürlich hier und da eine Org gegeben haben, wo noch gemäss den ursprünglichen Anweisungen Rons vorgegangen wurde. Das „EP“ des ProTR-Kurses war jedoch gemäss dem HCOPL 7. Aug. 1983 „Checksheet für den Professionellen Hubbard-TR-Kurses“ und dem HCOB 24 DECEMBER 1979 TRs BASICS RESURRECTED „…ein Wesen, das mit jeder beliebigen Person unter Benutzung von Kommunikation allein zurechtkommen kann und dessen Kommunikation jeder Situation in einer Session oder im gesellschaftlichen Leben, ganz gleich, wie schwierig sie ist, makellos standhalten kann.“ Ein gewaltiger Anspruch, gerade zu ein Versprechen eines OT-Zustandes, für den es angemessen erschien, diesen übermenschlichen Aufwand von hunderten von Stunden auf den TRs auf sich zu nehmen.

Was heisst das genau? Mit dem Pro-TR-EP würde man in jedem Krieg allein mit Kommunikation überleben können, man könnte sogar das Finanzamt davon überzeugen, einen nicht finanziell auszuplündern, frau könnte eine Gruppe besoffener Kerle verbal von der beabsichtigten Vergewaltigung abhalten oder allgemein gesagt, gilt das Prinzip von LRH nicht mehr, dass man neben Vernunft auch fähig sein muss, Kraft auszuüben, weil eben manche „Teilnehmer am Spiel des Lebens“ sich statt mit Argumenten eher mit Gewalt Gehör verschaffen.

Gemessen an diesem „EP“ konnte man jedoch kaum ehrlich jemals den Kursabschluss attestieren: denn wer kann schon behaupten, „alle Lebensituationen allein mit Kommunikation handhaben“ zu können?! Also gab es die ehrgeizigen und integren Studenten, die die Dauer auf den TRs in Richtung einer Unendlichkeit ausdehnten und auch die Kursleiter waren nicht gewillt, irgendwelche Quickyabschlüsse zu dulden, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, einem Studenten durch unterdrückerische Nachsichtigkeit dieses wertvolle EP vorzuenthalten.

Im Endeffekt haben die meisten Studenten länger auf dem Kurs studiert, als ihnen real war. Natürlich hatten sie grosse Gewinne – wie schon immer auf den TRs – aber natürlich konnte niemand dieses unerreichbare EP erlangen. Dieser Kurs – einer der ersten auf der Brücke, noch lange vor dem Start auf den Graden – vermittelte damit auch eine Gewissheit: dass die versprochenen EPs nicht wirklich erreichbar sind, dass auch in Scientology mehr versprochen als geliefert wird. Das hat der Pro-TR mit dem Purif gemeinsam, wo ebenfalls ein EP versprochen wird („Freiheit von restimulierenden Drogen- und Giftrückständen im Körper“), das nie von LRH formuliert wurde, sondern von RTRC, einem Squirrelteam unter der Führung des RTC-Mitbegründers David Mayo. Neben der Hauptwirkung, die Verwendung der TRs zu sabotieren hatte der ProTRs-Kurs noch die Nebenwirkung durch unhaltbare Versprechungen das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Scientology zu untergraben.

Nach meiner Beobachtung – basierend auf meiner Fortschrittstabelle meiner über 200 Selekties als Top-International FSM – kamen damals die meisten Scientologen im Studium nicht weit über den ProTR-Kurs hinaus. Ist die Auswertung zu weit hergeholt, dass Jemand nach diesen verfehlten Zielen, nach enttäuschten Hoffnungen nach fleissigstem Einsatz als Student, er neuen Versprechungen der Registrare nicht mehr genügend Zuversicht aufbringt, um das nötige Geld und die nötige Zeit und den erforderlichen Arbeitseinsatz für die nächsten Brückenschritte zu investieren? Die Statistiken geben mir Recht. Kaum noch ein Scientologe unter Hundert, der die Auditorenausbildung der Akademie absolviert. Die meisten Scientologen von Heute (die im letzten Vierteljahrhundert ausgebildet wurden) sind keine Auditoren mehr, sondern „gebildete Philosophen“, die voller LRH-Wissen zu jedem Thema weise mitreden können, aber vor dem reaktiven Mind ihrer Mitmenschen kapituliert haben. Aktive Auditoren sind meist „Oldtimer“, also Scientologen, die bis in die 80er ausgebildet wurden.

Durch das Übermass an TRs auf dem ProTR wurde die Gewohnheit gebrochen, die TRs in allen Lebenslagen und zur Vorbereitung „unkonfrontierbarer“ Lebenssituationen zu verwenden. Denn einerseits war man der TRs überdrüssig geworden und andererseits hatte man die Rechtfertigung, dass man ja das „EP des ProTR-Kurses“ erreicht hatte. Also warum weiter üben? Manche haben sogar die Betrachtung, sie könnten die TRs überlaufen. Dabei hat LRH betont: die TRs sind kein Prozess, sie sind Übungen für die grundlegendste Fähigkeit eines Thetans: die Kommunikation. Dem C im ARC-Dreieck. ARC ist Verstehen und damit die Anatomie der Lebenskraft, des Thetas schlechthin. Und da TR0 das Konfrontiervermögen anhebt und damit Aberrationen reduziert, vergrössert TR0 direkt auch das KRC, das zweite Dreieck im Scientology-Symbol. Denn das C steht hier für Control, das Vermögen eine Sache von A nach B durch zu kontrollieren, ohne Abweichungen vom gesteckten Ziel. In dem Masse, wie man sein Kontrollvermögen anhebt, wird auch das Wissen um die Sache (K wie Knowledge) und das Verantwortungsbewusstsein (R wie Responsibility) ansteigen. Ähnlich wie die verbesserte Kommunikation auch die Affinität und die Realität verbessert. Und da das Anwachsen von ARC und KRC im Grunde mit dem Erreichen des OT-Zustandes einher geht, sind die dazu beitragenden Trainingsübungen TR0 bis TR4 keine einmalige Übung weit unten auf der Brücke beim Kommkurs für Anfänger und beim ProTRs noch lange vor den Akademieleveln, sondern ein integraler Bestandteil jedes einzelnen Brückenschritts: die TRs waren ein wesentlicher Abschnitt in jedem Auditing- und auch in jedem Adminkurs. Denn das Konfrontiervermögen ist mit jedem neuen Wissen wiederum gefragt: eben das KRC-Dreieck das in vielen Gradienten durch jeden weiteren Kurs, durch jede Ethikmassnahme und durch jedes Auditing anwächst: Wissen, Verantwortung und Kontrolle durch Kurse, Ethik und Auditing. Man erobert immer weitere Bereiche seiner 8 Dynamiken und hat immer mehr zu konfrontieren. Also hilft einem dabei erneutes TR0 (und auch die anderen). So war es früher selbstverständlich und die TRs galten nicht als Anfängerkram, das man einmal absolviert und dann als Abschluss feiert. Sie begleiteten einen durchs Leben und über die gesamte Brücke. Und sie stehen in allen Lebenslagen zur Verfügung, nicht nur in der Org, nicht nur in Gegenwart von anderen Scientologen. Man kann sie im Krieg, im Gefängnis, im Krankenhaus, im Berufsalltag, in der Familie, woimmer drillen und in Anwendung bringen.

Der Begriff TR0 hat zweierlei Bedeutungen: 1. ist es die von LRH definierte Uebung, wie sie seit dem Kommunikationskurs gedrillt wird. 2. ist es der dadurch erlangte Zustand des Konfrontierens in einer stressigen Situation: Man kann sagen: „Dein TR0 ist out“. Ein C/S sollte bei verpfuschten Auditingsitzungen oft Out-TR0 vermuten und sollte neue Trainingsübungen 0 bis 4 verordnen.

Auf der Akademie der Hamburg Org habe ich es erlebt, dass zwar die TRs immer noch auf dem Checksheet der Levels zu finden sind, aber man wird ermutigt, diese kurzerhand als erledigt abzuhaken, falls man den ProTR-Kurs hinter sich hat und die TRs noch drin sind. Vielleicht verbrachte man ergeizig noch 1-2 Stunden auf den TRs, aber damit war man weit davon entfernt, den wirklich gestiegenen Anforderungen als Auditor gerecht zu werden. Denn erst mit einem dramatisierenden PC vor sich, wird die Notwendigkeit wirklich verbesserter TRs offenbar. Jeder erfahrene Dianetikauditor hat es erlebt, dass es ihm die Augen zudrückt und er selbst in anaten gerät, wenn sein PC ein schweres Engramm oder sogar Implant durchläuft. Dann erst wird die Notwendigkeit von stundenlangem TR0 offensichtlich, fraglich ob man im Alltagsleben bei gesellschaftlicher Kommuniktion in Anaten gerät und nach mehr TR0 verlangt. Aber der ProTR-Kurs wird vor jeder Auditorenausbildung angeboten und als abgeschlossen erklärt.

Gibt es im jahrelangen Studium der Basics (18 Bücher samt hunderten von LRH-Vorträgen aus den 1950ern) überhaupt noch Raum für die TRs 0-4? Ich vermute kaum. So sind die Squirrels von einem „zuviel an TRs“ zu einem „zuwenig TRs“ übergegangen. Das ist ihre Methode: Die Standardtech und Standard-Admin beinhaltet ein bestimmtes Mass einer Sache: z.B. galt bis in die 70er ein Auditor in Power, wenn er 25 Stunden Auditing in der Woche geliefert hat. Die HGC-Auditoren der Hamburg Org haben jeweils über 50 Stunden WDAH geliefert. Eine Menge in der die Qualität kaum garantiert werden kann, weil dafür z.B. PC noch nach 22h auditiert wurden (was ein Verstoss gegen den Auditorenkodex bedeutet) oder man kann einen PC seine Gewinne nicht geniessen lassen und auditiert über eine persistent F/N hinweg, damit das WDAH-Ziel der Woche nicht gefährdet wird. Aehnlich gilt es für die Arbeitszeit der allgemeinen Mitarbeiter: statt einer 40 Stundenwoche wie unter LRH auch für Sea Org Member werden heute von Org-Staffs über 80 Stunden verlangt (das war ganz „normal“ in der Hamburg Org der 90er) oder sogar von Sea Org Membern über 110 Stunden pro Woche. Dafür fallen die eigentlich garantierten Zeiten für das eigene Studium und Auditing oft weg. Squirreln ist erkennbar an einem zuviel oder zuwenig gemessen am Standard: während noch Ende der 70er Staffs ein normales Durchschnittsgehalt erhielten, werden sie heute mit einem Trinkgeld von 10 oder 20 Euro abgespeist, das nicht mal reicht, um die Busfahrkarten zwischen Org und Schlafplatz zu bezahlen, auf der anderen Seite die Hundertausende, die David Miscavige als Einkommen erzielt.

Dianetik wurde in den 70er Jahren von den Squirrels um David Mayo ausgeufert zu tausenden von Stunden pro PC, bis alle erleichtert waren, als 1978 mit NED die Anwendung der Dianetik stark verkürzt wurde: man „ging auf NED kurzerhand Clear“, wie man seither den ersten grossen Keyout und Dianetikrelease nennt und danach durfte ja gar kein Dianetik an Clears mehr geliefert werden. Diese Methode durch zu viel Lieferung bis zum Erbrechen, die die Vorbereitung für eine Zuwenig-Lieferung ist, wurde wie bei Dianetik auch bei den TRs 0-4 verwendet: erst der ProTRs-Kurs war die Voraussetzung für die heutige völlige Vernachlässigung der TRs. Damit wurde erfolgreich das Ziel des Übernahmeteams erreicht: eine der wirksamsten und meist verwendetsten Waffen den Scientologen aus der Hand zu schlagen: „Done Sir!“ kann Miscavige seinem Senior reporten: und dieser ist garantiert nicht LRH.

Lasst uns das Werkzeug der TRs, insbesondere TR0 wieder in den Alltag des Scientologen integrieren: nicht nur im Kursraum, sondern im täglichen Leben: Lasst uns den Tag mit etwas TR0 beginnen. Es ist gut investierte Zeit, denn ein erhöhtes Konfrontiervermögen und die erlangte Hochtonigkeit vermeidet Umwege und Sackgassen in den alltäglichen Arbeiten und garantiert grösseren Erfolg im Leben: was ist es wert, seine Ziele zu erreichen zu können? Die Zeit für die täglichen TRs sind eine geringe, minimale Investition verglichen mit den erreichten Zielen und dem hohen Ertrag aus einem erfüllten Leben.

Noch Zweifel? Probiere es bitte mal 4 Wochen aus: übe täglich Deine TRs und entscheide dann, auf der Grundlage der Ergebnisse und Erfolge dieser Erfahrung.

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